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IKARUS INNSBRUCKER KLASSISCHARCHÄOLOGISCHE UNIVERSITÄTSSCHRIFTEN Band 8 Gerald Grabherr / Barbara Kainrath / Thomas Schierl (Hrsg.) Verwandte in der Fremde Fibeln und Bestandteile der Bekleidung als Mittel zur Rekonstruktion von interregionalem Austausch und zur Abgrenzung von Gruppen vom Ausgreifen Roms während des 1. Punischen Krieges bis zum Ende des Weströmischen Reiches Akten des Internationalen Kolloquiums Innsbruck 27. bis 29. April 2011 Innsbruck 2013 Wolf-Rüdiger Teegen Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier/Augusta Treverorum/Treveris als Mobilitätsanzeiger Wolf-Rüdiger Teegen Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier/Augusta Treverorum/ Treveris als Mobilitätsanzeiger Wolf-Rüdiger Teegen, München Die materielle Kultur zeigt − zusätzlich zur historischen Überlieferung − vielfältige Beziehungen zwischen der Provinz- und Reichshauptstadt Trier und anderen, ferneren Teilen der römischen Welt auf, insbesondere zu den Donauprovinzen. Dies wird auch an manchen Fibeltypen deutlich. In dem vorliegenden Beitrag werden vier in Trier gefundene spätantike Ringibeln mit Fußansatz mutmaßlich donauländischer Provenienz vorgestellt. Zwei von ihnen sind „Neufunde“ aus Privatbesitz. Ringibeln bilden in der römischen Zeit und im Frühmittelalter eine variantenreiche Fundgruppe1. Auch aus Trier sind sie bekannt und in der Regel als so genannte Omegaibeln bezeichnet2. Wie die Schichtdatierungen aus Augst-Kaiseraugst/Augusta Raurica zeigen3 sind Ringibeln sehr langlebig. Es gibt nur wenige eindeutig spätrömische Typen. Zu diesen gehören die Ringibeln mit Fußansatz bzw. Fußplatte4. Typologie Von den ringförmigen Schnallen, die in der Römerzeit allerdings eher selten sind5, unterscheiden sich Ringibeln dadurch, dass sie offen oder geschlitzt sind. Die Enden können umgeschlagen, aufgerollt, plattenartig erweitert oder proiliert sein. Darüber hinaus gibt es aber auch Stücke, die einen dreieckigen6, mehr oder weniger rechteckigen (einfach oder stark proiliert) oder tierförmigen Fuß besitzen7. An dieser Stelle sollen nur die Stücke mit rechteckiger Fußplatte, mit Querbalken bzw. mit Querbalken aus stilisierten Tierköpfen oder mit herzförmiger Fußplatte interessieren. Erstere wurden von R. Koch8 als Typ Siscia herausgestellt. Wie uns die Funde vom namengebenden Fundplatz Sisak/Siscia9 zeigen, kann der Fußteil aber vielfältig gestaltet sein. Abb. 1: Trier, ehemalige Pestalozzischule. Ringibel mit Fußplatte und Querbalken. M 1:1. 1 Eine typologische Gliederung der römischen Ringibeln mit Fußansatz unternahm I. Sellye10. Sie unterscheidet aufgrund der Ausprägung der Fußplatte 14 Typen (I−XIV), die wiederum in nicht weiter benannte Varianten zerfallen. Ihre Typologie ist allerdings nicht stringent. Typ I umfasst nicht nur Fibeln mit einfachem rechteckigem Abschluss (=Typ Siscia), sondern auch solche mit Querbalken (wie hier Abb. 1). Die Formen unserer Abb. 2 sind nicht eigens herausgestellt, sondern als Variante unter Typ II subsummiert. Fowler 1960; Zimmermann 1972; Koch 1974; Teegen 2002. gilles 1984, 301. 3 riha 1979; 1994. 4 Zimmermann 1972; Koch 1974; sellye 1990; Teegen 1999; Teegen 2002. 5 Vgl. oldensTein 1977. 6 Teegen 2002, Abb. 3. 7 Zimmermann 1972, Abb. 3; Koch 1974, Abb. 1,12−13. 8 Koch 1974, 231 Abb. 2. 9 Koščević 1991, Taf. 25,356−258; Radman-Livaja 2005, Taf. 43−44. 10 sellye 1990. 2 318 Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier Abb. 2: Trier, Töpferstraße (Töpfereigelände). Ringibel mit Fußplatte und Querbalken aus beidseitigen stilisierten Tierköpfen. M 1:1. Abb. 3: Trier, Hohenzollernstraße (Essig-Voss). Ringibel mit herzförmiger Fußplatte und sichelförmigen Durchbrüchen. M 1:1. Dagegen unterscheidet S. Cociş11 Ringibeln mit rechteckiger oder sich leicht verjüngender Fußplatte (Typ 27b1a), solche mit sich leicht trapezförmig erweiterndem Fuß (27b1b), mit Querbalken und Knopf (27b2) sowie solche mit Voluten (27b3) oder mit Tierköpfen (27b4). Der Ringquerschnitt ist oft von unterschiedlicher Form und kann lachrechteckig, rhombisch, dreieckig bis fünfeckig (hausförmig) oder rund bis oval sein. Die Grabungs- und Forschungsarbeiten der letzten beiden Jahrzehnte ergaben Formen, die I. Sellye12 noch nicht bekannt waren. Zu nennen ist beispielsweise unsere Abb. 3 oder ein 1998 in Percholdsdorf-Aspetten, Erdgrab 18, gefundenes Exemplar mit ringförmigem Abschluss13. Gewisse typologische Verbindungen bestehen vor allem zu den Ringibeln mit dreieckiger bis trapezförmiger Fußplatte. Dabei könnte die Ringibel aus Jesingen14 ein Zwischenglied in der typologischen Reihe zwischen den Ringibeln mit tierkopfförmiger Fußplatte (Verbreitungskarte) und denen mit dreieckiger bis trapezförmiger Fußplatte darstellen. Aber auch zwischen den Ringibeln vom Typ Siscia (Sellye I) und den Fibeln mit dreieckigem bis trapezförmigem Fuß bestehen Verbindungen über Zwischenstufen wie unsere Fibel Kat.Nr. 1 oder Fibeln aus Britannien15 oder Apulum in Dakien16. Fundumstände und Verbreitung in Trier Bei allen hier vorzustellenden Neufunden handelt es sich um Lesefunde, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Rheinischen Landesmuseums Trier (RLMT) in Baugruben bzw. bei Bauschuttverklappungen gefunden wurden. Aus gesichertem stratigraphischen Kontext stammt keiner dieser Funde. CoCiş 2004, 210. sellye 1990. 13 Talaa/herrmann 2004, 43; 44 Abb. 15,1; Taf. 6,7. 14 Koch 1974, Abb. 1,6. 15 macKreTh 2011, Taf. 150,3911. 16 cociş 2004, Taf. 110,1569. 11 12 319 Wolf-Rüdiger Teegen Abb. 4: Die Lage der Fundstellen der Ringibeln mit Fußansatz (gefüllte Quadrate) und des spätantiken Militärgürtelmedaillons (leeres Quadrat) in Trier/Augusta Treverorum. 1 Ringibel mit rechteckiger Fußplatte (Kat.-Nr. 1). 2 Ringibel mit rechteckiger Fußplatte und Querbalken (Kat.-Nr. 2). 3 Ringibel mit Fußplatte und Querbalken aus beidseitigen stilisierten Tierköpfen (Kat.-Nr. 3). 4 Ringibel mit herzförmiger Fußplatte (Kat.-Nr. 4). Nur die Ringibel mit Fußplatte und Querbalken aus beidseitigen stilisierten Tierköpfen (Abb. 2; 4,3) wurde 1907 bei Ausgrabungen des damaligen Provinzialmuseums im Töpfereigelände im Süden der römischen Stadt gefunden17. Eine Ringibel vom Typ Amiens-Trier wurde 1989 entdeckt und soll mutmaßlich aus einer Baugrube in der Trierer Böhmerstraße stammen (Abb. 4,1; 8). Bemerkenswert ist ihre Emailverzierung und die Inschrift „[] FELIX“ auf der Oberseite der Fußplatte18. Hier ist wohl zu „VTERE FELIX“ zu ergänzen. Im Winter 1998/1999 fand der ehrenamtliche Mitarbeiter des Rheinischen Landesmuseums Trier (RLMT) W. Knickrehm (Trier) im Aushub der Baustelle Cityparkhaus (ehemalige Pestalozzischule) die hier vorzustellende Ringibel mit Querbalken (Abb. 1; 4,2). Außer gilles 1984, 302. Diese Fibel konnte erst nach Abschluss des Manuskriptes autopsiert werden. Das Stück wurde inzwischen im RLMT gereinigt und restauriert. Dabei kamen rote Emaileinlagen zum Vorschein (pers. Mitt. L. Eiden, RLMT). 17 18 320 Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier diesem Stück wurden im gleichen Aushub u.a. ein bronzener idem Constantino-Ring19 und Fragmente von Kupferbarren gefunden. Der Aushub diente zur Verfüllung einer Kiesgrube bei Thörnich (Kr. Trier-Saarburg). In den späten 1990er Jahren entdeckte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des RLMT nach dem Abriss der Fabrik „Essig Voss“ in einer Baugrube in Trier-Süd (Hohenzollernstraße) eine weitere Ringibel mit Fußansatz von bislang unbekannter Form (Abb. 3; 4,4). Auf Abbildung 4 sind die Fundstellen im Stadtplan des antiken Trier kartiert. Sie wurden jeweils im Nordwesten sowie im Süden des antiken Stadtgebiets gefunden. Leider lassen sie sich aufgrund fehlender Befunde nicht sozialtopographisch interpretieren. Datierung Die Funde aus Trier sind aus sich heraus nicht datierbar, da es sich ausschließlich um Alt- oder Lesefunde ohne Fundkontext handelt. Im Gegensatz zu den Omegaibeln, die in Trier zahlreich vertreten sind20 und vom 1. bis ins 4. Jh. n. Chr. reichen21, lassen sich Ringibeln mit Fußansatz zwischen der Mitte des 3. Jhs.22 und der zweiten Hälfte des 4. Jhs. datieren23. Die beiden Stücke aus dem Wiener Legionslager (Verbreitungskarte 2,4 und 3,3) datieren aufgrund der Beifunde in den Zeitraum von der 2. Hälfte des 3. Jhs. bis Mitte des 4. Jhs. n. Chr.24 Verbreitung R. Koch25, I. Sellye26 und Ph. M. Pröttel27 haben die Verbreitung der Ringibeln vom Typ Siscia kartiert. Eine Überprüfung ergab, dass hier aber z.T. unterschiedliche Typen zusammen kartiert wurden. Daher wurden − soweit möglich − alle publizierten Abbildungen überprüft, erneut klassiiziert, auf den Karten 1−3 (Abb. 5−7) kartiert. Die nicht überprüften Stücke sind separat kartiert (Abb. 5, Verbreitungskarte 1, waagrechtes Rechteck). Ringibeln mit Fußplatte sind demnach vornehmlich entlang der Donau in der Dioecesis (D.) Pannoniarum und D. Moesiarum verbreitet (Abb. 5−7). Einzelne Exemplare sind auch aus der D. Italiae Annoniariae (u.a. Aquileia, Verona, Mediolanum) bekannt. Die westlichsten Funde stammen aus der D. Britanniarum (Verulanium) und D. Galliarum (Amiens, Saalburg). Der Fundort Trier/Augusta Treverorum bzw. Treveris passt sich durchaus in dieses Verbreitungsgebiet ein. Fundkontext In Tabelle 1 ist der grobe Fundkontext der Ringibeln angegeben. Für viele Stücke sind allerdings keine Aussagen möglich. In der Literatur werden diese Fibeln allgemein als aus militärischen Anlagen stammend bezeichnet. Funde gesicherter militärischer Herkunft sind aber vergleichsweise selten. Die Zusammenstellung in Tabelle 1 zeigt aber, dass sie vorwiegend aus städtischem Kontext stammen. Allerdings deuten auch einige Grabfunde militärische Zusammenhänge an. 19 20 21 22 23 24 25 26 27 schwinden 2003. gilles 1984, Kat. 156j−m. riha 1979, 205. Saalburg: Böhme 1972. Iutizzo Codroipo: Buora 1996. schmid 2010, 122. Koch 1974, Abb. 2; Koch 1985, Abb. 19. sellye 1990, Karte 1. PröTTel 2002, Abb. 4. 321 Wolf-Rüdiger Teegen 29 3 2 O 1 8 36 6 35 7 30 10 31 9 14 33 5 4 12 34 23 25 32 24 11 13 19 15 22 21 16 37 17 18 20 Abb. 5: Verbreitungskarte 1. Gefüllter Kreis: Ringibeln von Typ Amiens-Trier mit sich leicht trapezförmig verbreitender Fußplatte und Einlagen. 1 Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland; Abb. 8). 2 Amiens/Samarobriva (Frankreich; danicourT 1886, Abb. 14). Gefülltes Quadrat. Ringibeln mit rechteckiger oder sich leicht verjüngender Fußplatte. 3 London, London Wall (England; Zimmermann 1972, Abb. 3,3). 4 Linz/Lentia (Österreich; ruPrechTsBerger 1982, Abb. 186). 5 Enns/Lauriacum (Österreich; jobst 1975, Taf. 51,371). 6 Petronell/Carnuntum (Österreich; FarKa/schmelZenBarTh 1987, Abb. 783; 790). 7 Winden am See (Österreich; saria 1951, Taf. 8,22). 8 Ringelsdorf (Österreich; sTuPPner 1992, Abb. 1019). 9 Környe (Ungarn; sellye 1990, Taf. 1,4). 10 Ószöny/Brigetio (Ungarn; sellye 1990; Taf. 1,11). 11 Dunaújváros/Intercisa (Ungarn; alFöldi 1957, Abb. 99,1; sellye 1990, 54 Taf. 1,3.12a−b). 12 Keszthely (Ungarn; müller 2010, Taf. 1). 13 Szágard (Ungarn; sellye 1990, Taf. 1,6). 14 Szombathely/Savaria (Ungarn; sellye 1990, Taf. 1,8). 15 Aparhant-Csorgó (Ungarn; Ódor 2000, Abb. 2,5). 16 Rakovac (Serbien; dautova-RuševLjan 1995, Taf. 8,14). 17 Belgrad/Singidunum (Serbien; PetRović u. a. 1997, Abb. 468). 18 Kostolac und Drmno/Viminacium (Serbien; PetKović 2010, 225, Taf. 42,2). 19 Alba Iulia/Apulum (Rumänien; CoCiş 2004, Taf. 111,1568). 20 Mogorjelo (Bosnien-Herzegowina; busuLadžić 2009, Abb. 43). 21 Sisak/Siscia (Kroatien; Radman-Livaja 2005, Taf. 44,298). 22 Drnovo/ Neviodunum (Slowenien; PeTru/PeTru 1978, Taf. 1,15; 2,14. 37; 3,15). 23 Brinjeva gora (Slowenien; sagadin 1979, Taf. 7,4). 24 Predjama (Slowenien; Korošec 1961, Taf. 27,5−6). 25 Iutizzo Codroipo (Italien; Buora 1996, Abb. S. 71). Nicht kartiert: 26−28 Pannonien ohne Fundort (Ungarn; sellye 1990, 54; Taf. 1,2.7). Senkrechtes Rechteck: Ringibeln mit sich leicht trapezförmig erweiternder Fußplatte. 29 Verulamium/St. Albans (England; wheeler/wheeler 1936; Abb. 45,41). 4 Linz/Lentia (Österreich; ruPrechTsBerger 1982, Abb. 186). 5 Enns/Lauriacum (Österreich; jobst 1975, Taf. 51,370). 6 Deutsch Altenburg/Carnuntum (Österreich; v. GRoLLeR 1907, Abb. 35,2; 1908, Abb. 37,5). 30 Oggau (Österreich; PiTTioni 1941, Abb. 21,5). 31 Velem St. Vid (Ungarn; v. misKe 1908, Taf. 65,43). 12 Keszthely (Ungarn; müller 2010, Taf. 1,15). 19 Alba Iulia/Apulum (Rumänien; CoCiş 2004, Taf. 111,1569). 21 Sisak/Siscia (Kroatien; Radman-Livaja 2005, Taf. 43,291. 293). 32 Milano/Mediolanum (Italien; airoldi/PalumBo 2002, Taf. 2,6.8). Leeres Quadrat: Keine genaue Zuordnung möglich, da nur fragmentarisch erhalten. 6 Petronell/Carnuntum (Österreich; rauchenwald 1997, Taf. 40,413; FarKa 1977, Abb. 357). 12 KeszthelyDobogó (Ungarn; sági 1981, Abb. 10). 33 Burghöfe (Deutschland; PröTTel 2002, Taf. 5,62). 34 Wagna/ Flavia Solva (Österreich; KroPF/nowaK 2000, Taf. 75,427−428). 35 Bruckneudorf (Österreich; marKer/nowaK 1988, Abb. 359). 36 Rusovce/Gerulata (Slowakei; KRasKovsKá 1976, Taf. 4,5). Waagerechtes Rechteck: In der Literatur nur erwähnt, ohne Abbildung, Form nicht überprüfbar. 37 Pula (Kroatien; PröTTel 2002, Anm. 90). 322 Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier Ringibel mit rechteckiger Fußplatte (Karte 1) Militärische Einrichtung Colonia/Municipium/ Vicus Villa rustica/ ländliche Siedlung Grab/Gräberfeld Heiligtum Fluss, Höhle unbekannt 7 (16) Ringibel mit Querbalken (Karte 2) Ringibel mit Tierkopffuß/Volute (Karte 3) 2 2 2 (5) 3 (2) 3 (9) 3 9 N=22 1 3 N=15 Ringibel mit Herzfuß (Abb. 3) 1 2 8 (1) 4 12 N=50 N=1 Tabelle 1: Ringibeln und ihr Fundkontext. Unsichere Befunde in Klammern. Nachweis in Verbreitungskarte 1−3. Auffällig ist das anscheinend völlige Fehlen von Ringibeln mit Fußplatte in Heiligtümern. Im Gegensatz dazu werden Omegaibeln, aber auch Ringibeln mit aufgerollten Enden, immer wieder in römerzeitlichen Tempelbezirken beobachtet (z.B. Martigny28). Möglicherweise müssen die Flussfunde ebenfalls in einem religiösen Kontext gesehen werden und nicht nur als Verlustfunde. Träger und Trageweise Gemeinhin werden die Ringibeln mit Fußplatte mit der Soldatentracht in Verbindung gebracht29. Für diese Interpretation sprechen in der Tat manche Fundkontexte (Tab. 1). Dies wird besonders deutlich bei den beiden Wiener Exemplaren aus dem Legionslager von Vindobona: Die Fibel auf der Verbreitungskarte 2,4 wurde in der westlichen latera praetori gefunden, das Stück auf der Karte 3,3 in der östlichen praetentura scamnum tribunorum30. Eine militärische Interpretation ist jedoch nicht die einzig mögliche. Ringibeln konnten aufgrund ihrer Form vielfältig genutzt werden: Als Verschluss des Mantels und als Riemen-Schnalle in unterschiedlicher Verwendung. Allenfalls ihre Lage im Grab kann Aufschluss darüber geben, wie sie tatsächlich genutzt bzw. getragen wurden. Für die in den Verbreitungskarten 1−3 genannten Typen gibt es jedoch nur sehr wenige gesicherte Grabkontexte; manchmal sind es nur Hinweise von ähnlichen Formen, die im Folgenden genannt werden. Eine Ringibel mit rechteckiger Fußplatte (Karte 1,25) befand sich in Grab 51 des Gräberfeldes von Iurtizzo Cordoipo auf der rechten Schulter eines Jugendlichen31. In Oggau Grab V lag die Ringibel (Karte 1,30) unter dem Kinn wohl auf der rechten Schulter des Toten32. In Grab 18 des spätrömischen Körpergräberfeldes Pertoldsdorf-Aspetten (Österreich) lag eine Ringibel mit ringförmigen Enden auf der rechten Schulter eines 35−50-jährigen Mannes. Eine Ringibel der Form Sellye VI lag im Körpergräberfeld von Beške in Grab 56 auf 28 29 30 31 32 Rey-vodoz 1986, Taf. 13,212−213. z.B. Radman-Livaja 2005. schmid 2010, 122. Buora 1996, 29. PiTTioni 1941, 41 ff. 323 Wolf-Rüdiger Teegen 2 1 4 3 5 6 8 9 7 10 11 17 12 16 13 14 15 Abb. 6: Verbreitungskarte 2. Gefülltes Quadrat: Ringibeln mit rechteckiger Fußplatte und Querbalken der Form Sellye I-II. 1 Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland; Abb. 1). 2 Saalburg (Deutschland; Böhme 1972, Taf. 31,1233). 3 Enns/Lauriacum, 2 Ex. (Österreich; schicKer 1933, Abb. 63; jobst 1975, Taf. 52,373). 4 Wien/Vindobona (Österreich; schmid 2010, Taf. 38,298). 5 Potzneusiedl (Österreich; adLeR/jandRasits 1992, Abb. 576). 6 Velem St. Vid (Ungarn; v. misKe 1908, Taf. 65,45). 7 Szombathely/Savaria (Ungarn; sellye 1990, Taf. 1,1a−b). 8 Scarbantia (Ungarn; sellye 1990, 60). 9 Dunaújváros/Intercisa (Ungarn; alFöldi 1957, Abb. 99,2). 10 Lesencetomaj-Piroskereszt (Ungarn; Perémi 2008, Abb. S. 336). 11 Nagykanizsa-Inkey kápolana (Ungarn; HoRvátH 2003, Abb. 5,7). 12 Rakovac (Serbien; dautova-RuševLjan 1995, Taf. 8,11). 13 Belgrad/Singidunum, 2 Ex. (Serbien; PetRović u. a. 1997, Abb. 469; PetKović 2010, Taf. 42,3). 14 Kostolac und Drmno/Viminacium (Serbien; PetKović 2010, Taf. 42,5). 15 Mogorjelo (Bosnien-Herzegowina; busuLadžić 2009, Abb. 42). 16 Sisak/Siscia, 3 Ex. (Kroatien; Radman-Livaja 2005, Taf. 44,294−295.297). 17 Ptuj/Poetovo (Slowenien; sagadin 1979, Taf. 7,7). Nicht kartiert: 18−19 Pannonien ohne Fundort (Ungarn, sellye 1990, Taf. 1,2; 2,1). dem Kopf des Toten33. Nach H. Sedlmayer34 befanden sich in zwei Gräbern aus Lauriacum Ringibeln mit breitem Ring (Böhme 36 C) auf der linken Schulter der beiden Toten. Zu bedenken ist, dass die Lage der Ringibel nicht immer ihre Position in der (Toten-)Tracht wiedergeben muss. So wird man im Fall von Beške, wo sie auf dem Kopf des Toten lag, davon ausgehen können, dass mit ihr das Totentuch geschlossen worden sein könnte. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Fibeln mit Fußansatz auf der rechten Schulter gefunden und zu Lebzeiten wahrscheinlich so getragen wurden. Funde in anderer Lage sind für die uns interessierenden Typen nicht überliefert. Soweit sich aufgrund anthropologischer und/oder archäologischer Daten feststellen lässt, wurden Ringibeln mit Fußplatte von Jungen und Männern getragen und dienten als Mantelverschluss. 33 34 maRijansKi-manojLović 1987, Taf. 35,56. sedlmayer 1995. 324 Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier Ethnische Deutung In allgemeinen Übersichten35 und Ausstellungskatalogen36 werden die Fibeln mit Fußansatz gelegentlich als germanische Nachahmungen provinzialrömischer Formen angesprochen. Dafür gibt es in unserem Fundbild keine Hinweise. Allenfalls bei den Ringibeln mit Trapezfuß ist an entsprechende Entwicklungen zu denken37. Technische Beobachtungen Soweit sich erkennen lässt wurden alle bislang bekannt gewordenen Stücke aus einer Kupferlegierung gegossen. Dies trifft auch für die Trierer Exemplare zu. Gelegentlich wurden sie verzinnt oder „versilbert“, wie ein Stück aus Wien belegt (Karte 3,438). Bemerkenswert ist bei dem Trierer Stück mit Querbalken (Abb. 1) die Tatsache, dass es keine Nadelhemmen besitzt, während sie bei vergleichbaren Stücken (Karte 2) immer vorhanden sind. Die Untersuchung des Trierer Exemplars ergab, dass es überhaupt keine Nadelhemmen besaß und diese nicht etwa durch langjährigen Gebrauch verschwunden sind. Für die Ringibeln mit Querbalken (Fundliste 2) gibt es aus Szombathely/Savaria sogar einen Gussrohling39. Dies belegt eindeutig die Herstellung dieses Fibeltyps in Pannonien. Auch die Produktion anderer Ringibeltypen in Pannonien ist durch Halbfabrikate nachgewiesen40. Nach S. Petković41 soll es auch aus Brigetio und Intercisa Halbfabrikate von Ringibeln mit Fußplatte geben. Der erwähnte Gussrohling aus Szombathely/Savaria zeigt deutlich, dass an der Fußplatte wie am Nadelschlitz Versäuberungen notwendig waren, bevor es getragen werden konnte. Versäuberungsspuren sind also dort, aber auch am Ring zu erwarten. Durchmustert man die Trierer Funde unter einem Binokkular, dann wird dies deutlich. Gelegentlich inden sich auch auf publizierten Stücken Hinweise auf eine Versäuberung. So sind auf den Fundzeichnungen von I. Sellye gelegentlich auch Feilspuren auf der Unterseite nachweisbar. Dies trifft beispielsweise für eine Ringibel der Form Sellye II aus Intercisa zu42. Interpretation Die vorliegenden Ringibeln aus Trier belegen m.E. deutlich eine Verbindung nach Südosteuropa. Das Vorkommen dieser Fibeln in Trier verwundert nicht: Bekanntlich bestanden zwischen der westlichen Reichshauptstadt und den östlichen Provinzen enge Beziehungen. Es sei nur daran erinnert, dass Kaiser Konstantin in Niš/Naissus im heutigen Serbien geboren wurde. Wer könnte die Trierer Ringibeln mit Fußplatte getragen haben? Aufgrund der Vergleichsfunde im Südosten kommt wohl zuerst ein Militärangehöriger oder ein Beamter in Frage. Allerdings sind auch Händler als Träger nicht auszuschließen. Ohne weiteres ist vorstellbar, dass diese Ringibeln Militärpersonen oder Beamten gehört haben könnten, die ursprünglich aus dem mittleren Donauraum stammten oder dort stationiert waren. Diese Interpretation wird durch einen weiteren spätantiken Fund 35 36 37 38 39 40 41 42 Böhme-schönBerger 1994, 521. gilles 1984, 302. Koch 1974; Teegen 2002. schmid 2010, 122. sellye 1990, Taf. 1,1a−b. sellye 1990, Taf. 4,4.12. PetKović 2010, 358. sellye 1990, Taf. 2,6. 325 Wolf-Rüdiger Teegen 1 3 2 4 5 11 14 13 6 12 7 8 Abb. 7: Verbreitungskarte 3. Gefülltes Quadrat: Ringibeln mit Fußplatte und Querbalken aus beidseitigen stilisierten Tierköpfen. 1 Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland; gilles 1984, Abb. 156,n). 2 Enns/Lauriacum (Österreich; jobst 1975, Taf. 52,374). 3 Wien/Vindobona (Österreich; schmid 2010, Taf. 38,299). 4 Petronell/Carnuntum (Österreich; FarKa/schneider 1985, Abb. 528). 5 Ószöny/Brigetio (Ungarn; sellye 1990, Taf. 2,13). 6 Alsópáhok (Ungarn; sellye 1990, Taf. 2,10). 7 Aquileia (Italien; unpubliziert). 8 Verona (Italien; Bolla 2002, Abb. 13). Nicht kartiert: 9−10 Pannonien ohne Fundort (Ungarn; sellye 1990, Taf. 2,9.12). Senkrechtes Rechteck: Ringibeln mit Fußplatte und beidseitigen Voluten. 11 Moosberg bei Murnau (Deutschland; Garbsch 1966, Taf. 26,13). 12 Keszthely (Ungarn; müller 2010, Taf. 4,8). Waagerechtes Rechteck: Variante (Übergang zwischen Querbalken und Tierkopf). 2 Enns/Lauriacum (Österreich; v. GRoLLeR 1908a, Abb. 54,7). 13 Kalsdorf (Österreich; heymans 1998, Taf. 12,124). 14 Dunaújváros/Intercisa (Ungarn; sági 1954, Taf. 25,2). aus Trier gestützt: So stellte G. Breitner43 kürzlich ein Medaillonfragment aus der Grabung Herz-Jesu-Krankenhaus vor. Es gehört zu einem spätantiken Militärgürtel, der sein bestes Vergleichsstück im pannonischen Dunaújváros/Intercisa besitzt (Slg. Diergardt, RGM Köln). Wie bereits oben erwähnt wurde die Ringibel mit Querbalken (Abb. 1) auf einem Grundstück gefunden, auf dem auch ein idem Constantino-Ring gefunden wurde. Mit derartigen Ringen dokumentierten Militärs und (höhere) Beamte ihre Treue zum Kaiser44. Abschließend bleibt die Frage nach den epigraphischen Quellen. Leider schweigen die aus Trier bekannten Inschriften zu Ostkontakten im 4. Jahrhundert. Die von T. Iulius Saturninus vorgenommene Weihung an Asclepius45 stammt bereits aus dem 43 44 45 BreiTner 2011, 282 Abb. 7; Lage: Abb. 3. schwinden 2003. CIL XIII 3636; schwinden 1994. 326 Spätantike Ringibeln mit Fußansatz aus Trier Jahr 166−169 n. Chr. Er war Pächter des Donauzolls und sein letzter militärischer Rang war Tribun der Legio I Italica in Novae (Moesia inferior). Erst aus der Zeit um 400 n. Chr. gibt es einen indirekten Hinweis: Unter den frühchristlichen Grabinschriften aus dem Treverer-Gebiet gibt es nur einen Namen mit der geographischen Herkunft „Dalmatia“ − dagegen sind zehn Namen griechischer Herkunft bekannt 46. Die Inschrift mit der Nennung des Cognomens Dalmatia wurde in Ettelbruck (Luxemburg) gefunden und soll in die Jahrzehnte um 400 n. Chr. datieren47. Zusammenfassung Abb. 8. Trier, Böhmerstraße. Ringibel mit leicht trapezförmigem Fußansatz, Emaileinlagen und der Inschrift [VTERE] FELIX auf der Fußplatte. M 1:1. In Trier/Augusta Treverorum/Treveris wurden insgesamt vier Ringibeln mit Fußplatte der Formen Sellye I und II gefunden. Es handelt sich um folgende Stücke: 1. eine Ringibel mit rechteckiger Fußplatte (Abb. 8), 2. eine Ringibel mit Querbalken (Abb. 1), 3. ein Exemplar mit Fußplatte und Querbalken aus stilisierten Tierköpfen (Abb. 2) und 4. eine Ringibel mit unvollständig erhaltener herzförmiger Fußplatte (Abb. 3). Zu letzterer gibt es in der Literatur bislang keine direkten Vergleichsstücke. Die Funde sind aus sich heraus nicht datierbar, da sie meist aus dem Aushub geborgen wurden. Dabei wurden Nr. 2 und ein idem Constantino-Ring auf dem gleichen Grundstück gefunden. Eine Datierung in das späte 3. bzw. das 4. Jh. n. Chr. ist anzunehmen. Die Ringibeln mit Fußplatte stammen aus dem Nordwesten und dem Süden des antiken Trierer Stadtgebietes. Eine Kartierung der Vergleichsfunde zeigt eine Konzentration entlang der Donau in den spätantiken Diözesen D. Pannoniarum et Moesiarum (Verbreitungskarten 1−3, Abb. 5−7). Einzelfunde sind aber auch aus den Diözesen D. Italiae Annoniariae, D. Britanniarum und D. Galliarum bekannt. Die in Trier gefundenen Ringibeln mit Fußplatte werden als Anzeiger für die Mobilität von Menschen (Militärs, Beamte, Händler?) zwischen dem mittleren Donaugebiet und Trier interpretiert. Diese Interpretation wird durch ein kürzlich in Trier gefundenes Medaillon von einem Militärgürtel gestärkt, das ein Vergleichsstück aus Intercisa in Pannonien besitzt und heute in der Slg. Diergardt, Köln, aufbewahrt wird. Danksagung Den Herren W. Knickrehm (Trier) und NN (Schweich) danke ich für die Überlassung der Fibeln zur Publikation und für Hinweise zu den Fundumständen. Frau Dr. S. Faust (RLM Trier) machte mich auf ein weiteres bislang unpubliziertes Exemplar aus dem Rheinischen Landesmuseum aufmerksam, die Herren Dr. M. Buora (Udine) und A. Höck (Museum Ferdinandeum, Innsbruck) informierten mich über Funde aus Aquileia und Pannonien. Herrn L. Schwinden und Herrn L. Eiden (beide RLMT) danke ich für Hinweise und den Herausgebern für die Aufnahme des Manuskriptes. Allen Genannten gilt mein herzlicher Dank. 46 47 gauThier 1975, 83. gauThier 1975, Taf. 8. 327 Wolf-Rüdiger Teegen Katalog 1. Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland), vermutlich Böhmerstraße (?); wurde in sekundärer Lage auf einer Bauschuttdeponie in Trier-Pfalzel entdeckt. Mehr als halb erhaltene Ringibel von Typ Amiens-Trier mit leicht trapezförmigem Fußansatz und breitem, rechteckigem Nadelschlitz (Abb. 8); ohne Nadelhemme; Ringquerschnitt lach rechteckig, Kanten abgerundet; auf Ringoberseite Dreiecke und Rhomben, mit schlecht erhaltenem Email ausgelegt, z.T. ausgefallen; Unterseite unverziert; ursprünglich vollständig verzinnt; auf der Oberseite des Fußansatzes beindet sich der Inschriftrest „FELIX“. L 83,6, Ringdm. ca. 65, Fußplatten-B (rekonstruiert) ca. 24, Ringstärke 7,4 x 3,6 mm, erh. Gew. 21,0 g. Rheinisches Landesmuseum Trier (RLMT), EV 1989,20. Unpubliziert. Foto und Skizze im Fundarchiv des RLMT. 2. Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland), Baustelle Cityparkhaus, ehemalige Pestalozzi-Schule; wurde in sekundärer Lage in einer verfüllten Kiesgrube in Thörnich (Kr. Trier-Saarburg) entdeckt. Vollständig erhaltene Ringibel mit Fußansatz und rhombischem Bügelquerschnitt (Abb. 2). Der Fußansatz ist leicht trapezförmig gestaltet und besitzt einen Nadelschlitz. Den Abschluss bildet ein über den Fußansatz hinausreichender Querbalken (Abb. 1). Der Ring ist samt Fußplatte gegossen, die Nadel geschmiedet. L 54,3, Ringdm. 42,4, Ringstärke max. 5,5 x 3,9, max. Fußplatten-B 15,3, Nadel-L 48,5 mm, Gew. 16,7 g. Privatbesitz Trier. Unpubliziert. 3. Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland), Töpferstraße (römisches Töpfereigelände), Grabung 1907. Fußplatte mit beidseitigen stilisierten Tierköpfen (Abb. 2). L 58, Ringdm. (B) 49 mm. Rheinisches Landesmuseum Trier (RLMT), Inv. 07,716. gilles 1984, 302; 301 Abb. 156,n. 4. Trier/Augusta Treverorum/Treveris (Deutschland), Lesefund von der Baustelle Essig-Voss in Trier-Süd, Hohenzollernstraße. Unvollständig erhaltene Ringibel mit Fußansatz und drei- bis fünfeckigem Bügelquerschnitt (Abb. 3). Der gerundete Fußansatz ist am Ende abgebrochen und beidseits mit sichelförmigen Durchbrüchen verziert. Kupferlegierung, gegossen. Erh. L 66,8, Ringdm. 56,8, Ringstärke 5,8 x 3,6 mm. Privatbesitz Schweich. Unpubliziert. Abgekürzt zitierte Literatur adLeR/jandRasits 1992 H. adLeR/H. jandRasits, KG Potzneusiedl, MGP, VB Neusiedl am See. Fundber. Österreich 30, 1991 (1992) 276. airoldi/PalumBo 2002 F. airoldi/a. PalumBo, Militaria dalla necropoli rinvenuta nei cortili dell’Università Cattolica di Milano. In: M. Buora (Hrsg.), Miles Romanus dal Po al Danubio nel tardoantico. Atti del Convegno internazionale Pordenone − Concordia Sagittaria, 17−19 marzo 2000 (Pordenone 2002) 81−97. alFöldi 1957 m. r. alFöldi, Schnallen, Riemenzungen und andere Gürtelverzierungen. In: M. 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